News Februar 2024
Der Sommer 2023 war sehr heiss und trocken. Die Bäume haben unter dem Wassermangel gelitten, und die Oliven wuchsen langsam. Ab Ende August haben einige Regenfälle dem Wachstum der Oliven einen Schub gegeben. Wiederum hat sich die berüchtigte Mosca dell’olivo bemerkbar gemacht und damit begonnen, die Früchte anzustechen. Wir haben reagiert und sie mittels Kaolins (Tonerde), eines biologischen Mittels, bekämpft. Dank der sofortigen Intervention durch unseren Bewirtschafter vor Ort, Giuseppe Mangione, ist es wieder gelungen, einen guten Ertrag zu erzielen. Wegen der hohen Temperaturen waren die Oliven vorzeitig gereift, weshalb wir die Ernte im Vergleich zum Vorjahr wiederum vorzogen. Sie fand vom 21. bis Ende Oktober statt. Wir haben gut 165 Quintali Oliven (Doppelzentner, Masseinheit von 100 kg) geerntet, mit einem Ertrag von 12 bis 14 Litern pro Quintale. Selbstverständlich setzten wir alles daran, die Oliven innert 24 Stunden seit der Ernte durch das Frantoio, die Presserei, zu bringen, um ein qualitativ gutes Olivenöl extravergine zu erhalten.
Die Analyse von Agrolab Alimentalia S.r.l. hat einmal mehr ein sehr gutes Resultat bezüglich des Säuregrads unseres Olivenöls ergeben. Er beträgt lediglich 0.23 g/100 g (Grenzwert für ein Olivenöl Extravergine: < 0.8 g/100 g). Der Peroxyd-Wert, dh. die Oxydation des Öls, welche die Dauer der Haltbarkeit garantiert, beträgt gute 7.8 meq (bei einem Grenzwert von 20 meq). Seit wir vor 10 Jahren das Abenteuer mit unserem Olivenhain in Irsina und dem Import unseres Olivenöls begonnen haben, sind diese Werte stets problemlos erreicht worden. Sie sind die für ein Olivenöl Extravergine entscheidenden Werte, die leider auch von bekannten Produzenten auf den Etiketten kaum ausgewiesen werden. Überprüfen Sie das doch auf anderen von Ihnen erworbenen Olivenölen. Fall Sie diese Wertangaben auf einem von Ihnen erworbenen Olivenöl finden, lasse Sie es uns wissen.
Seit 10 Jahren bewirtschaften wir unseren Olivenhain Contrada Fontana in Irsina, inzwischen gut 6 Hektaren mit rund 920 Bäumen. Das ist Grund genug, sich grundsätzliche Gedanken zur Zukunft zu machen, zumal sich die Rahmenbedingungen in Italien stark verändert haben. Vielerorts, auch rund um Irsina, stagnieren die Erträge, was auch hierzulande Gegenstand von Artikeln in der Presse wurde. So titelte der Tages-Anzeiger am 8. November 2023 «Wird Olivenöl bald zur Luxusware?» Gleichzeitig ist man sich einig, dass der Genuss von Olivenöl Extravergine Vorteile für das gesundheitliche Wohlbefinden bringt. Einer wusste zu berichten «Ich trinke jeden Morgen einen Löffel Olivenöl auf nüchternen Magen, weil es so viele Vorteile hat. Deshalb sollten Sie es auch versuchen.“
Anina und Annick sieben die Oliven.
Wegen der intensiven Dürreperioden und der heftigen Hitzewellen in Südeuropa sind die Preise für Olivenöl letztes Jahr auf ein Rekordhoch geklettert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise Ende September 2023 um 130% gestiegen. Betroffen waren und sind noch immer Spanien, Portugal, Italien und Griechenland. Das sind die wichtigsten Anbauländer von Oliven in Europa. „Olivenöl ist so teuer, dass letzten Herbst rund 50‘000 Liter aus einer spanischen Ölmühle in Andalusien gestohlen wurden“ berichtete die ‚OliveOilTimes’.
Es ist nicht so, dass das verknappte Angebot den Produzenten einen gesteigerten Gewinn bringt. Das wäre der Fall, wenn wir die Oliven vor Ort verkaufen und kein Öl produzieren würden. Ansonsten ist das Gegenteil der Fall. Die Kosten sind massiv gestiegen, angefangen von den Arbeiten auf dem Hain über die Presserei bis hin zu Etiketten und Transport. Seit Corona hat sich auch in der Schweiz einiges verändert. Die Preise für die Flaschen sind allein 2023 um 20 % gestiegen.
Wir überprüfen derzeit unsere Strategie und machen uns Gedanken, wie es weitergehen soll. Bislang war die Bewirtschaftung ein Hobby. Ob dies in Zukunft aufrechterhalten werden kann, wird sich weisen.
Das Olivenöl der Ernte 2023 ist anfangs Februar spediert worden und Mitte Februar bei uns eingetroffen. Sie können das Olivenöl 2023 ab sofort bei uns bestellen oder (nach Terminvereinbarung) direkt beziehen. Die Preise für die Kanister bleiben unverändert (Fr. 80.00 für 3 Liter und Fr. 130.00 für 5 Liter Kanister). Wegen der massiv erhöhten Kosten erhöhen wir hingegen die Preise für Flaschen (Fr. 20.00 für ½ Liter und Fr. 35.00 für 1 Liter). Wir haben noch wenige 3-Liter Kanister und Flaschen von der Ernte 2022 (Haltbarkeit bis mindestens September 2024), die wir stark reduziert verkaufen (Fr. 60.00 bzw. Fr. 24.00 bzw. Fr. 12.00). Greifen Sie zu.
Annick, Annina und Reto.