Claude Janiak Claude Janiak

News Dezember 2025

Unser Olivenhain mit Blick auf Irsina

Olio Pizzicantò mit guter Ernte 2025

Die Olivenernte in Irsina ist jedes Jahr ein besonderer Moment für uns Besitzer von Olio Pizzicantò und für alle, die bei der Ernte mithelfen. Giuseppe Mangione hat unseren Olivenhain auch dieses Jahr sachgerecht und nachhaltig bewirtschaftet. Das Wetter in Süditalien war uns das ganze Jahr und auch während der Ernte von Mitte Oktober bis anfangs November gut gesinnt. Insgesamt ideale Bedingungen mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen ergaben gesunde Oliven und eine Ernte, die in jeder Hinsicht überzeugt.

Giuseppe Mangione

Bei Sonnenaufgang kamen wir im Olivenhain an. Nachdem wir die Netze ausgelegt hatten, arbeiteten wir in zügigem Tempo bis gegen 13:00 Uhr. Auf dem Hain gab es dann als Verpflegung Focaccia, Mozzarella und Käse aus der Basilikata und Apulien, begleitet von einem Glas Wein aus dem Weinberg unseres Chefs vor Ort, Giuseppe Mangione. Auch die Nachspeise mit typischen Süßigkeiten aus Irsina auf der Basis von Eiern, Feigen und Mandeln durfte nicht fehlen. Das gemeinsame Mittagessen bot auch Gelegenheit, sich zu unterhalten, zu lachen und Kommentare zur bereits geleisteten Arbeit auszutauschen. Nach der Mittagspause wurde die Ernte bis gegen 16 Uhr fortgesetzt, als in Süditalien die Sonne wegen der erfolgten Zeitumstellung unterzugehen begann. Die Anwesenheit von Cédric, Claudia und ihren 4-jährigen Zwillingen Jan und Leo brachte frischen Wind und jugendliche Fröhlichkeit in die Arbeitsgruppe. Wir hatten wirklich viel Spaß, trotz der sehr anstrengen Erntearbeiten.

Jürg, Annick, Cédrik, David (von links nach rechts)

Jan & Leo (von links nach rechts)

Das Ergebnis war denn auch überwältigend. Nach einem tristen Jahr 2024 freuen wir uns über einen hohen Ertrag und vor allem auch über eine herausragende Qualität, welche Agrolab Alimentalia S.r.l. Matera uns im rapporto di prova bescheinigt. Darin wird bestätigt, dass wir die für ein Olio Extravergine massgebenden Werte wieder sehr gut erreichen:

  • Säuregehalt: 0.29 % auf 100 g bei einem Grenzwert von 0.8 %

  • Peroxidwert: 8.04 meq bei einem von Grenzwert 20 meq (= Milliäquivalent aktiven Sauerstoffs, wobei ein Äquivalent der Stoffmenge entspricht, die mit einer bestimmten Anzahl von Wasserstoffionen reagiert).

Damit zählt unser neues Öl zu den besonders hochwertigen, schonend verarbeiteten Extravergine Olivenölen. Wie jedes Jahr wurden die Oliven innert 24 Stunden nach der Ernte in Saverio Tarantino’s Frantoio in Irsina kalt gepresst und direkt in Kanister abgefüllt. So bleiben das Aroma, die Qualität und Haltbarkeit unseres nativen Olivenöls erhalten, ein veritables grünes Gold.

Reto und Danuta

Das Olivenöl der Ernte 2025 wird anfangs Dezember in der Schweiz eintreffen, bei uns im Keller der Olio Pizzicantò GmbH in Binningen gelagert und steht bereit für den Verkauf. Entdecken, geniessen oder verschenken Sie unser Produkt von bester Qualität. Weitere Informationen und Eindrücke aus Süditalien von unserem Olivenhain finden Sie auf unserer Webseite www.pizzicanto.com oder auf Instagram @olio_pizzicanto

Gerne verweisen wir Sie nochmals auf die Reportage von Basilicata TV über unseren Partner Saverio Verrascina. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Produktionsweise und Eindrücke einer Ernte des Olivenöls auf unserem Olivenhain in Irsina. Er zeigt die Leidenschaft und das Engagement, die in jeder Flasche Olio Pizzicantò stecken. Es ist eine ehrliche und sympathische Biografie von Saverio über sein Leben in Irsina in seinen jüngeren Jahren und Erinnerungen an die Beweggründe seines Wegzugs von Italien in die Schweiz. Seine Verbundenheit mit seinem Heimatort und Italien hat er nie verloren.

Hier der Link zur Sendung: https://youtu.be/NhP-GsQ3QmQ?si=Jk7vRYBP970P4A_8

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News August 2025

Olio Pizzicantò 2025 auf gutem Weg und mit neuem Web-Auftritt

Zu Beginn des Jahres haben wir Sie über den grossen Ernteausfall von über 80% im vergangenen Jahr informiert. Das Olivenöl der Ernte 2024 ist restlos ausverkauft. Sichern Sie sich jetzt unser Olivenöl der Ernte 2025 und reservieren Sie auf unserer Webseite  – Auslieferung ab frühestens Mitte Dezember.

Wir waren im Juni vor Ort und konnten uns davon überzeugen, dass die Aussichten in diesem Jahr gut sind. Der Olivenhain präsentiert sich dank den Arbeiten von Peppino Mangione in einem sehr schönen Zustand. Vor einem Jahr herrschte nach monatelanger Trockenheit Wassermangel, in diesem Jahr hat es ausreichend geregnet.

Unwetter mit Hagel oder die Olivenfruchtfliege können noch immer einen Strich durch die Rechnung machen. Die letztere bekämpfen wir, falls sie sich bemerkbar macht, mit Tonerde, Wetterkapriolen setzen wir Optimismus und Hoffen gegenüber. In der zweiten Oktoberhälfte soll die Ernte stattfinden.

Modernisierung unserer Webseite

Wir haben zu Beginn des Jahres angekündigt, dass unsere Webseite ab Sommer in einem neuen Design erstrahlen wird. Das Team um Fabian Petignat, Johanna Bühler und Tim Stauffer (fabianpetignat.ch) hat die Überarbeitung vorangetrieben, um unseren Kundinnen und Kunden ein besseres Nutzererlebnis zu ermöglichen und sie näher an unsere Olivenöl-Produktion in Süditalien heranzuführen. Wir freuen uns, Ihnen die neue Version präsentieren zu können.


TV-Bericht über unseren Partner Saverio Verrascina

Wir weisen Sie nochmals auf die TV-Reportage von Basilicata TV über unseren Partner Saverio Verrascina hin. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Produktionsweise und Eindrücke zur Ernte des Olivenöls auf unserem Olivenhain in Irsina. Er zeigt die Leidenschaft und das Engagement, die in jeder Flasche Olio Pizzicantò stecken. Es ist eine ehrliche und sympathische Biografie von Saverio über sein Leben in Irsina in seinen jüngeren Jahren und Erinnerungen an die Beweggründe seines Wegzugs von Italien in die Schweiz. Seine Verbundenheit mit seinem Heimatort und Italien hat er nie verloren.

Hier der Link zur Sendung: «Dalla Svizzera a Irsina per la raccolta delle olive: la storia di Saverio Verrascina»

Unser Olivenhain in Irsina, Basilicata, Italien.

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News Februar 2025

Olivenöl Extravergine 2024, beschränkter Bezug aufgrund grossen Ernteausfalls

Auch in diesem Jahr haben wir unsere Olivenernte Ende Oktober in Irsina, Basilicata, durchgeführt. Nach einem schwierigen Sommer, geprägt von extremer und monatelanger Trockenheit in Süditalien und einem heftigen Unwetter mit Hagelschlag Ende August in der Region rund um Irsina waren unsere Erwartungen betreffend Ernte 2024 bereits gedämpft. Die Olivenbäume, die das Jahr über starkem Wetterstress ausgesetzt waren, trugen folglich viel weniger und kleinere Früchte als in den vergangenen Jahren. Der Boden war voll runtergefallener und deshalb unbrauchbarer Oliven.

Leider bestätigte sich unsere Befürchtung.  Zum ersten Mal mussten wir einen Ernteausfall von über 80 % in Kauf nehmen. Die Ernte fiel mit rund 400 Litern Olivenöl so schlecht aus wie noch nie, seit wir mit der Produktion unseres Olivenöls im Jahr 2014 begonnen haben. Die einzig positive Nachricht ist das Ergebnis der Analyse unseres Öls. Agrolab Alimentalia S.r.l.  hat einmal mehr ein gutes Resultat bezüglich des Säuregrads unseres Olivenöls ergeben. Er beträgt 0.57 g/100 g (Grenzwert für ein Olivenöl Extravergine: < 0.8 g/100 g). Der Peroxyd-Wert, dh. die Oxydation des Öls, welche die Dauer der Haltbarkeit garantiert, beträgt gute 9.1 meq (bei einem Grenzwert von 20 meq). Das Öl zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Intensität, aromatisch pfeffrigen Geschmack und besondere Frische aus.
Trotz dieser enttäuschenden Menge war das Wetter zumindest während der Erntezeit perfekt, und wir konnten die kurze Erntezeit in unserem Olivenhain unter optimalen Bedingungen genießen. 3 Generationen waren als Erntehelfer beteiligt  - ein besonderes Ereignis!

Infolge des diesjährig spärlichen Ernteertrags sehen wir uns gezwungen, die Bestellungen in kleinen Mengen zuzuteilen, um möglichst vielen unserer langjährigen Kundinnen und Kunden unser diesjähriges Olivenöl anbieten zu können. Wir haben bei Kanistern Preisanpassungen nach oben vorgenommen, da die Kosten trotz geringem Ertrag gleichgeblieben sind. 

Wir danken unseren Kundinnen und Kunden herzlich für das Verständnis und die Treue in dieser herausfordernden Zeit und dass sie unsere Leidenschaft für hochwertiges Olivenöl mit uns teilen. Dieses Vertrauen bedeutet uns viel, und wir setzen alles daran, ihnen auch Zukunft weiterhin ein exzellentes Olivenöl anbieten zu können.

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News Februar 2024

Der Sommer 2023 war sehr heiss und trocken. Die Bäume haben unter dem Wassermangel gelitten, und die Oliven wuchsen langsam. Ab Ende August haben einige Regenfälle dem Wachstum der Oliven einen Schub gegeben. Wiederum hat sich die berüchtigte Mosca dell’olivo bemerkbar gemacht und damit begonnen, die Früchte anzustechen. Wir haben reagiert und sie mittels Kaolins (Tonerde), eines biologischen Mittels, bekämpft. Dank der sofortigen Intervention durch unseren Bewirtschafter vor Ort, Giuseppe Mangione, ist es wieder gelungen, einen guten Ertrag zu erzielen. Wegen der hohen Temperaturen waren die Oliven vorzeitig gereift, weshalb wir die Ernte im Vergleich zum Vorjahr wiederum vorzogen. Sie fand vom 21. bis Ende Oktober statt.  Wir haben gut 165 Quintali Oliven (Doppelzentner, Masseinheit von 100 kg) geerntet, mit einem Ertrag von 12 bis 14 Litern pro Quintale. Selbstverständlich setzten wir alles daran, die Oliven innert 24 Stunden seit der Ernte durch das Frantoio, die Presserei, zu bringen, um ein qualitativ gutes Olivenöl extravergine zu erhalten.

Die Analyse von Agrolab Alimentalia S.r.l.  hat einmal mehr ein sehr gutes Resultat bezüglich des Säuregrads unseres Olivenöls ergeben. Er beträgt lediglich 0.23 g/100 g (Grenzwert für ein Olivenöl Extravergine: < 0.8 g/100 g). Der Peroxyd-Wert, dh. die Oxydation des Öls, welche die Dauer der Haltbarkeit garantiert, beträgt gute 7.8 meq (bei einem Grenzwert von 20 meq). Seit wir vor 10 Jahren das Abenteuer mit unserem Olivenhain in Irsina und dem Import unseres Olivenöls begonnen haben, sind diese Werte stets problemlos erreicht worden. Sie sind die für ein Olivenöl Extravergine entscheidenden Werte, die leider auch von bekannten Produzenten auf den Etiketten kaum ausgewiesen werden. Überprüfen Sie das doch auf anderen von Ihnen erworbenen Olivenölen. Fall Sie diese Wertangaben auf einem von Ihnen erworbenen Olivenöl finden, lasse Sie es uns wissen.

Seit 10 Jahren bewirtschaften wir unseren Olivenhain Contrada Fontana in Irsina, inzwischen gut 6 Hektaren mit rund 920 Bäumen. Das ist Grund genug, sich grundsätzliche Gedanken zur Zukunft zu machen, zumal sich die Rahmenbedingungen in Italien stark verändert haben. Vielerorts, auch rund um Irsina, stagnieren die Erträge, was auch hierzulande Gegenstand von Artikeln in der Presse wurde. So titelte der Tages-Anzeiger am 8. November 2023 «Wird Olivenöl bald zur Luxusware?» Gleichzeitig ist man sich einig, dass der Genuss von Olivenöl Extravergine Vorteile für das gesundheitliche Wohlbefinden bringt. Einer wusste zu berichten «Ich trinke jeden Morgen einen Löffel Olivenöl auf nüchternen Magen, weil es so viele Vorteile hat. Deshalb sollten Sie es auch versuchen.“

Anina und Annick sieben die Oliven.

Wegen der intensiven Dürreperioden und der heftigen Hitzewellen in Südeuropa sind die Preise für Olivenöl letztes Jahr auf ein Rekordhoch geklettert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise Ende September 2023 um 130% gestiegen. Betroffen waren und sind noch immer Spanien, Portugal, Italien und Griechenland. Das sind die wichtigsten Anbauländer von Oliven in Europa. „Olivenöl ist so teuer, dass letzten Herbst rund 50‘000 Liter aus einer spanischen Ölmühle in Andalusien gestohlen wurden“ berichtete die ‚OliveOilTimes’.

 Es ist nicht so, dass das verknappte Angebot den Produzenten einen gesteigerten Gewinn bringt. Das wäre der Fall, wenn wir die Oliven vor Ort verkaufen und kein Öl produzieren würden. Ansonsten ist das Gegenteil der Fall. Die Kosten sind massiv gestiegen, angefangen von den Arbeiten auf dem Hain über die Presserei bis hin zu Etiketten und Transport. Seit Corona hat sich auch in der Schweiz einiges verändert. Die Preise für die Flaschen sind allein 2023 um 20 % gestiegen.

Wir überprüfen derzeit unsere Strategie und machen uns Gedanken, wie es weitergehen soll. Bislang war die Bewirtschaftung ein Hobby. Ob dies in Zukunft aufrechterhalten werden kann, wird sich weisen.

Das Olivenöl der Ernte 2023 ist anfangs Februar spediert worden und Mitte Februar bei uns eingetroffen. Sie können das Olivenöl 2023 ab sofort bei uns bestellen oder (nach Terminvereinbarung) direkt beziehen. Die Preise für die Kanister bleiben unverändert (Fr. 80.00 für 3 Liter und Fr. 130.00 für 5 Liter Kanister). Wegen der massiv erhöhten Kosten erhöhen wir hingegen die Preise für Flaschen (Fr. 20.00 für ½ Liter und Fr. 35.00 für 1 Liter). Wir haben noch wenige 3-Liter Kanister und Flaschen von der Ernte 2022 (Haltbarkeit bis mindestens September 2024), die wir stark reduziert verkaufen (Fr. 60.00 bzw. Fr. 24.00 bzw. Fr. 12.00). Greifen Sie zu.

Annick, Annina und Reto.

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News Juni 2023

Der Winter 2022/23 war in Irsina bis Ende Dezember mild, dann im Januar und Februar kalt, allerdings ohne die Schneefälle der vergangenen Jahre. Anfangs März wurde der Olivenhain gepflügt und anschliessend 450 von 850 Bäumen geschnitten. Jährlich wird in etwa die Hälfte der Bäume zurückgeschnitten. So können wir, unvorhergesehene Naturereignisse vorbehalten, einen regelmässigen Ertrag erzielen und bescheidene ebenso wie übermässige Ernten verhindern. Nach dem Schnitt wurde den Bäumen Bor und Kupfer verabreicht, Nährstoffe, auf die sie angewiesen, die aber im Boden zu spärlich vorhanden sind. Bei Olivenbäumen gilt dies speziell für Bor, weil sie Probleme bekunden, das im Boden vorhandene Bor aufzunehmen, was wiederum mit dem Säuregehalt der Erde zusammenhängt (der ideale pH-Wert liegt beim Olivenbaum zwischen 7 und 8). Bor rechtzeitig zu spritzen ist unverzichtbar, damit die Früchte sich nach der Blüte gut entwickeln.  Bor ist ein natürliches Mittel, das Geschmack und andere Eigenheiten der Oliven nicht verfälscht. Einfach ausgedrückt: um über die Jahre beständige Ernten erzielen zu können, müssen natürliche, auf den fraglichen Boden zugeschnittene natürliche Düngemittel beigefügt werden. 

Im Winter und Frühling hat es ausgiebig geregnet, sodass der Boden wiederholt gepflügt werden musste, um zu verhindern, dass Gräser und Unkraut ausschlugen. Zurzeit muss die Tignola, eine Art Motte (Falter 12/13 mm), welche die Olivenblüten angreift, bekämpft werden. Die Behandlung erfolgt mittels eines biologischen Schädlingsbekämpfungsmittels (Bacillus thuringiensis, im Boden vorhandenes natürliches Bakterium), ohne schädliche Auswirkung auf Bäume, Mensch oder Tier. Sie sehen: Die Bewirtschaftung eines Olivenhains verlangt während des ganzen Jahres eine Beobachtung vor Ort, damit schlechten Überraschen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann.

Wir verreisen demnächst nach Süditalien, um uns selbst vor Ort ein Bild vom Zustand des Hains und der Olivenbäume machen zu können. Ab Mitte Juli können Sie wieder Olivenöl bestellen, bei uns abholen oder sich liefern lassen. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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Claude Janiak Claude Janiak

News Januar 2023

Der Sommer 2022 war sehr heiss und insgesamt trocken. Die Bäume haben unter dem Wassermangel gelitten, und die Oliven wuchsen langsam. Ab Mitte August haben einige Regenfälle dem Wachstum der Oliven einen Schub gegeben. Allerdings hat die Feuchtigkeit auch dazu geführt, dass sich die berüchtigte Mosca dell’olivo bemerkbar gemacht und damit begonnen hat, die Früchte anzustechen. Die Mosca legt ihre Eier in den Früchten ab. Sie werden zu Larven, die sich vom Fruchtfleisch ernähren und die Oliven unbrauchbar werden lassen. Wir haben unverzüglich reagiert und die Mosca mittels Kaolins (Tonerde), eines biologischen Mittels, bekämpft. Dank der sofortigen Intervention durch unseren Bewirtschafter vor Ort, Giuseppe Mangione, ist es uns gelungen, die Ernte nicht nur zu retten, sondern einen guten Ertrag zu erzielen, während sich viele Landwirte in Irsina gegen die aufwändige und teure Behandlung entschieden, mit dem Resultat dass ein Grossteil der Ernte verlorenging.

Wegen der hohen Temperaturen waren die Oliven, vorzeitig gereift, weshalb wir die Ernte im Vergleich zum Vorjahr um eine Woche vorzogen. Am 24. Oktober waren wir vor dem Sonnenaufgang im Olivenhain, breiteten die Netze aus und befestigten die Klapprechen, die sogenannten Vibroli, Stangen mit schwingenden Stäbchen an den Enden, am Traktor.  Um 7 Uhr begann die Arbeit, sie dauerte mit einer Mittagspause bis 16.30 Uhr, bevor die Sonne unterging. Zum Glück herrschte bis am 30. Oktober noch Sommerzeit, denn nach der Umstellung dunkelte es früher ein.  Die Arbeit war hart, die Stimmung war aber stets gut. Das Team arbeitete harmonisch zusammen, und die Oliven waren reichlich vorhanden. 

Saverio, Nicola und Michele

Wir haben über 165 Quintali Oliven (Doppelzentner, Masseinheit von 100 kg) geerntet, mit einem Ertrag von 15 bis 17 Litern pro Quintale. Aufgrund der hohen Temperaturen waren die Oliven reifer als 2021, und der Säuregehalt hat leicht zugenommen. Die Qualität als Olivenöl extravergine hat, wie die Analysen zeigen, nicht darunter gelitten, ebenso wenig wie die Polyphenole (antioxidative Eigenschaften) des Olivenöls.  Selbstverständlich setzen wir alles daran, die Oliven innert 24 Stunden seit der Ernte durch das Frantoio, die Presserei, zu bringen, um ein qualitativ gutes Olivenöl extravergine zu erhalten.

Mittagessen im Olivenhain, ganz rechts unser Chef vor Ort Giuseppe Mangione

Während der Ernte profitierten wir von warmen, für den Oktober fast zu heissen Tagen. Bisweilen wurde die Grenze von 25/26 Grad überschritten. Viel trinken war angesagt, um nicht zu dehydrieren. Anfangs November regnete es an zwei bis drei Tagen, sodass die Temperaturen sanken. Am letzten Arbeitstag, dem 4. November, assen wir zusammen mit den Helfern und stiessen auf den Erfolg der Ernte an.

Besuch der Bottini von Irsina, eines Systems der Wassergewinnung aus dem 17. Jahrhundert, ganz in der Nähe unseres Olivenhains.

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News Juli 2022

Anfangs Juli haben wir, während unserer Ferien in der Basilicata, Irsina und unseren Olivenhain besucht. Trotz vieler heißer Tage bereits im Frühling fanden wir die Bäume reich an Oliven vor. Die Regenfälle von Ende Juli und anfangs August haben das Wachstum der Oliven begünstigt. Die Bekämpfung der Olivenmotte, welche die Früchte angreift, selbstverständlich mittels biologischer Produkte, und die Verwendung von Grünspan gegen Pilzbefall sind erfolgt. Auch die Düngung, ebenfalls auf der Basis biologischer Produkte, hat dazu beigetragen, dass sich die Oliven bestens entwickeln.

Die Bäume, die wir vor 3 Jahren gepflanzt haben, wachsen und tragen ihre ersten Früchte. Als Folge des sehr heißen Sommers wird der Beginn der Ernte voraussichtlich auf die letzte Oktoberwoche vorgezogen. Aus jetziger Sicht dürfen wir mit einer reichen Ernte rechnen, sicher einer reicheren als im vergangenen Jahr. Die Partner von Olio Pizzicantò und Peppino mit seiner lokalen Crew freuen sich auf ein gutes Gelingen und wiederum ein qualitativ einwandfreies, leckeres und charakteristisches Olivenöl der Ernte 2022.

Wir werden Mitte September aus Anlass des Festes der Schutzpatronin von Irsina, der Santa Eufemia, nochmals in Süditalien weilen. Die Ortschaft präsentiert sich dann festlich geschmückt und wird von den nach Norditalien und ins Ausland ausgewanderten Irsinesern und jährlich mehr Touristen bevölkert. Wir werden Gelegenheit haben, uns ein Bild über den Stand des Wachstums der Oliven zu machen und Sie zu informieren.

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News Februar 2022

An den Erntetagen legte Giuseppe Mangione (Peppino), unser Chef vor Ort, schon am frühen Morgen mit Michele Verrascina die Netze aus, 3 Helfer aus Westafrika betätigten die Klapprechen, die sogenannten Vibroli, Stangen mit schwingenden Stäbchen an den Enden, welche die Oliven auf die Netze fallen lassen. Die andern füllten die Oliven in Bottiche, trugen sie zu den grossen Behältern, in denen 200 bis 250 kg Oliven zur Olivenpresse (Frantoio) transportiert wurden. Insgesamt waren wir zu neunt, 2 Irsinesi, 3 Westafrikaner und wir 4 Schweizer. Die Temperaturen bewegten sich zwischen 8 Grad am frühen Vormittag und 20 Grad zur Mittagszeit. Nach 5 Stunden Arbeit kam die Mittagspause. Wir genossen inmitten der Olivenbäume Focaccia, Käse und Schinken, Peppino kredenzte uns seinen Hauswein, einen Aglianico, natürlich nebst viel Wasser. Nach der halbstündigen Pause setzten wir die Ernte fort bis zum Eindunkeln, vor der Zeitumstellung nach 16 Uhr, danach etwas länger. Am Abend wurden die Oliven bis spät in die Nacht gepresst und das Öl von uns in Kanister abgefüllt. Wir erreichten so, dass die Oliven möglichst schnell kalt gepresst wurden und damit eine hohe Qualität eines Olivenöls Extravergine erreicht werden konnte.

Während der Blütezeit gab es vielerorts in Italien Kälteperioden, die sich landesweit negativ auf den Ertrag auswirken sollten. Wir erwarteten deshalb auf den ersten Blick weniger Ertrag als im Vorjahr. Zudem war der Frühling in Süditalien danach wärmer als üblich und der Sommer äusserst trocken. Von Ende April bis Mitte September fiel kein Regen. Im Gegensatz zum Vorjahr machte sich die Mosca, die bei Feuchtigkeit und Regen ihre Eier in die Oliven legt und sie ungeniessbar macht, nicht bemerkbar, eine Behandlung mit Caolin erübrigte sich (Caolin wird auch als Porzellanerde, Porzellanton, weiße Tonerde, oder Pfeifenerde bezeichnet). Mit dem Resultat der Ernte 2021 sind wir sehr zufrieden. Die Oliven sind wegen des fehlenden Regens etwas kleiner, allerdings ohne Auswirkung auf die Qualität. Es erwies sich als gut, dass wir im Frantoio als erste die Oliven pressen lassen konnten. Farbe und Geschmack des Öls sind intensiv. Insgesamt erzielten wir einen Ertrag von gut 1'800 Litern, davon importierten wir wie im Vorjahr 1'500 Liter. Der Ertrag entspricht ca. 15.5 Liter auf 100 kg geerntete Oliven. Die Analyse von AGROLAB Italia hat das beste Resultat bezüglich des Säuregrads unseres Olivenöls ergeben, seit wir das Abenteuer mit unserem Olivenhain in Irsina begonnen haben. Er beträgt lediglich 0.116 g/100 g (Grenzwert für ein Olivenöl Extravergine: < 0.8 g/100 g). Der Peroxyd-Wert, dh. die Oxydation des Öls, welche die Dauer der Haltbarkeit garantiert, beträgt gute 8.41 meq (bei einem Grenzwert von 20 meq). Die Ernte 2021 verursachte uns spürbar höhere Kosten, allein beim Frantoio und für den Transport eine Erhöhung von je 15%. Wir haben die Preise deshalb angepasst (Fr. 17.00 für ½ Liter und Fr. 32.00 für 1 Liter Flaschen, Fr. 80.00 für 3 Liter Kanister und Fr. 130.00 für 5 Liter Kanister).

Reto, Saverio und Claude in ihrem Element

Wir werden immer wieder auf Ablagerungen am Boden von Kanistern und Flaschen angesprochen. Dies hat folgende Bewandtnis: Das neue, kaltgepresste Öl bildet sie im Laufe der Zeit. Sie bestehen aus pflanzlichen Rückständen der Oliven, die die Qualität des Öls nicht beeinträchtigen. Im Gegenteil: die Rückstände von Oliven enthalten ebenso wie das Öl Antioxidantien (Polyphenole), gesundheitsfördernde und auch für die Konservierung des Öls wichtige Stoffe. Es handelt sich deshalb um positive ernährungsphysiologische Eigenschaften, da das Sediment einige Monate lang weiterhin wertvolle Antioxidantien freisetzt. Das erklärt auch, dass das Öl mit der Zeit transparenter wird.

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