Dezember 2015

Im Hinblick auf die Olivenernte 2015 sind wir zu acht nach Süditalien aufgebrochen: Claude, Saverio und Daniel aus Binningen, Reto, Ronnie, Beat, Christof und Martin aus Zürich.
Am Samstag, den 24. Oktober, sind wir in Irsina eingetroffen und begaben uns tags darauf voller Tatendrang und mit allen notwendigen Geräten ausgerüstet zum Olivenhain, der knapp drei Kilometer unterhalb des historischen Zentrums von Irsina liegt. Vor Ort mussten wir feststellen, dass die Regenfälle der vergangenen Tage den Boden ganz schlammig hatten werden lassen. An das Auslegen der Netze und die Ernte war nicht zu denken.
Wir mussten zwei Tage pausieren und den Boden trocknen lassen. Wir nutzten die schönen Tage, um kulturelle und andere Sehenswürdigkeiten der Region zu besuchen wie Matera, die Kulturhauptstadt Europas 2019, Trani an der adriatischen Küste mit der Kathedrale San Nicola Pellegrino, eine Doppelkirche aus normannischer Zeit, und Castel del Monte, das Schloss des Staufenkönigs Federico secondo.
Am Dienstag konnten wir endlich mit den Arbeiten beginnen. Bei den im Vorjahr erworbenen Bäumen galt es, Schösslinge am Fuß der Bäume zu schneiden. Ihre Entfernung ist wichtig, weil sie wie Parasiten den Oliven die Nahrung entziehen.


Wir mussten erneut den Boden säubern, die abgeschnittenen Äste unter den Bäumen zusammentragen und verbrennen. Wir haben viel und hart gearbeitet, ein Allheilmittel und eine entspannende Therapie zugleich. Die Ernte nahm im November 14 Tage in Anspruch. Eine von uns beauftragte, erfahrene Squadra, bestehend aus Bekannten und Familienangehörigen erledigte dann für uns die Ernte. Die geernteten Oliven wurden am gleichen oder darauf folgenden Tag, jedenfalls innert 24 Stunden, unter Kontrolle gepresst. Nur so kann ein qualitativ gutes, unverfälschtes Öl mit exquisiten Eigenschaften gewonnen werden.


Das Jahr 2015 ist für die Oliven ein außerordentliches Jahr gewesen, sowohl was die Qualität als auch die Quantität betrifft. Während es 2014 in der Basilicata Probleme wegen lang anhaltenden schlechten Wetters und tiefen Temperaturen gab, erzielten wir dieses Jahr einen hohen Ertrag (ca. 17 Liter Öl auf 100 kg Oliven, insgesamt rund 3'000 Liter) und die sehr gute Qualität mit einem Säuregehalt von 0.4 g auf 100 g (ein Extravergine Öl darf einen Säuregehalt von 0.8 g auf 100 g nicht überschreiten).

Auch die Haltbarkeit des kalt gepressten Öls ist sehr gut, mit einem Wert Peroxide von 4 meq (bei einem Extravergine Öl muss der Wert tiefer als 20 meq = Milliäquivalent aktiven Sauerstoffs liegen). Das Olivenöl, das wir Ihnen dieses Jahr ab dem 27. Dezember anbieten können, ist ein intensives und gesundes Öl mit niedrigem Säuregehalt. Wir haben das Logo und die Etiketten leicht verändert, feiner und eleganter. Ab kommendem Jahr wird unsere Website aufgeschaltet, über die Sie unser Öl und die Pasta aus Hartweizen bestellen können (www.pizzicanto.com).

Olivier Mueller

I am here and there.